Barcelona, ein Verein, der den europäischen Fußball jahrzehntelang dominiert hat, befindet sich unter der Führung von Joan Laporta in einer neuen Ära. Aber ist dies eine Ära, die von Erfolg oder finanziellen Herausforderungen dominiert wird? Lassen Sie uns in die Zahlen und Geschichten hinter den spektakulären Übergängen eintauchen, die Laportas zwei Amtszeiten als Präsident geprägt haben.

Ein Club in der Krise oder auf dem Weg zu neuer Größe?

Barcelona wird zwar nicht mehr als unangefochtener Gigant bezeichnet, aber der Klub hat zweifellos etwas von seinem früheren Glanz verloren. Seit dem letzten Champions-League-Triumph 2015 ist ein Abwärtstrend zu verzeichnen. Xavi, eine der größten Legenden des Klubs, verließ das Traineramt nach einer turbulenten Saison 2023/24, und der Verein setzt nun auf den ehemaligen Bundestrainer Hansi Flick, um das Ruder herumzureißen. Aber wie ist Barcelona hierher gekommen? Und welche Rolle spielte die Transferstrategie von Joan Laporta?

Laportas erste Ära: Ronaldinho, Messi und das Goldene Zeitalter

Joan Laportas erste Amtszeit als Präsidentin (2003-2010) war eine Zeit des Erfolgs und der großen Vertragsunterzeichnungen. Insgesamt gab der Verein 371,5 Millionen Euro für Spielerakquisitionen aus, und in dieser Zeit legte Barcelona den Grundstein für eine der dominantesten Epochen der Fußballgeschichte.

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Die erste große Neuverpflichtung? Ronaldinho. Der brasilianische Magier kam für 32,3 Millionen Euro von Paris Saint-Germain und wurde zum Katalysator für Barcelonas Wiederauferstehung. Mit Spielern wie Deco, Thierry Henry und Dani Alves stellte Laporta eine Mannschaft zusammen, die sowohl national als auch international dominierte.

In dieser Zeit verpflichtete Barcelona aber auch Zlatan Ibrahimovic für erstaunliche 69,5 Millionen Euro – ein Transfer, der sich sowohl als spektakulär als auch als problematisch erweisen sollte. Zlatan lieferte zwar Tore, passte aber nie perfekt in Barcelonas Spielstil und verließ den Verein nach nur einer Saison.

Laportas zweite Ära: Wirtschaftliches Chaos und neue Hoffnungen

Als Laporta 2021 als Präsident zurückkehrte, befand sich der Verein in einer völlig anderen Situation. Finanzielle Probleme, die durch die Pandemie und den Wechsel von Lionel Messi zu PSG noch verschärft wurden, hatten den Klub in die Knie gezwungen. Dennoch hat es Laporta geschafft, mit einer Kombination aus Kreativität und riskanten Entscheidungen durch den Sturm zu navigieren.

In seiner zweiten Amtszeit hat Barcelona 337,8 Millionen Euro für Spielerkäufe ausgegeben. Die spektakulärste Saison fand in der Saison 2022/23 statt, als der Verein Stars wie Raphinha (58 Millionen Euro), Jules Koundé (50 Millionen Euro) und Robert Lewandowski (45 Millionen Euro) verpflichtete. Diese Verpflichtungen haben dem Verein neue Hoffnung gegeben, ihn aber auch finanziell unter Druck gesetzt.

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Nettoausgaben und -verkäufe: Ein Balanceakt

Barcelona hat während der beiden Amtszeiten von Laporta 354,4 Millionen Euro aus Spielerverkäufen verdient, was einem Nettoumsatz von 354,9 Millionen Euro entspricht. Dies zeigt, dass der Verein auf den Verkauf von Spielern angewiesen war, um Neuverpflichtungen zu finanzieren. Ousmane Dembélé ist mit einem Wechsel zu PSG für 50 Millionen Euro im Jahr 2023 der teuerste Verkauf unter Laporta. Aber der Verkauf von Spielern wie Ronaldinho und Samuel Eto’o erinnert uns an eine Zeit, in der Barcelona Stars verkaufen konnte, ohne ihre Dominanz zu verlieren.

Top 5 der teuersten Neuverpflichtungen unter Laporta

  1. Zlatan Ibrahimovic – 69,5 Millionen Euro (2009)
  2. Raphinha – 58 Millionen Euro (2022)
  3. Dani Olmo – 55 Millionen Euro (2024)
  4. Ferran Torres – 55 Millionen Euro (2022)
  5. Jules Koundé – 50 Millionen Euro (2022)

Top 5 der teuersten Verkäufe unter Laporta

  1. Ousmane Dembélé – 50 Millionen Euro (2023)
  2. Ronaldinho – 24,2 Millionen Euro (2008)
  3. Samuel Eto’o – 20 Millionen Euro (2009)
  4. Antoine Griezmann – 20 Millionen Euro (2022)
  5. Philippe Coutinho – 20 Millionen Euro (2022)

Die Zukunft: Kann Barcelona seinen Platz an der Spitze zurückerobern?

Mit Hansi Flick an der Spitze und einem Kader, der nach wie vor Stars wie Lewandowski und Gavi hat, ist die Zukunft nicht ohne Hoffnung. Doch finanzielle Zwänge und die Konkurrenz durch Klubs wie Real Madrid und Manchester City machen den Weg zurück an die Spitze lang und herausfordernd.

Das Management von Joan Laporta war ein Balanceakt zwischen großartigen Verpflichtungen und finanziellem Überleben. Die Frage ist, ob diese Strategie Barcelona zurück ins goldene Zeitalter führen wird oder ob sie die finanziellen Probleme des Klubs verschlimmern wird. Eines ist sicher: Unter Laporta war Barcelona noch nie langweilig.