Der siebte Hausvater und Ehrenpräsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, war natürlich auf der VIP-Tribüne, als Thomas Tuchel am Samstag Trainer Xabi Alonso nominieren sollte. Die Stimmung in der Bayern-Führungsspitze wurde so sauer wie das Sauerkraut zum Sonntagsessen. Der ehemalige Bayern-Star Alonso führte seine Leverkusener zu einem überzeugenden 3:0-Sieg. Hoeneß versucht, Leverkusens Erfolg in dieser Saison zu einem Zufall zu machen, sieht aber auch eine große Herausforderung für einen Trainer des FC Bayern München.

-Xabi Alonso hat Spieler, die perfekt zu seinem Spielstil passen. Dennoch hätten sie mit ihren Neuverpflichtungen Glück gehabt, sagte Hoeneß der Frankfurter Allgemeinen.

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-Niemand machte sich über Victor Bonifatius lustig und niemand wusste, wer Alex Grimaldo war. „Man hat Glück, wenn ein Spieler zu einem neuen Verein und einem völlig neuen Land kommt und den gleichen Einfluss hat“, so der Ehrenpräsident weiter. Wer vergisst die Verpflichtung von Harry Kane durch die Bayern – aus einem anderen Land und Verein? Auch Glück, dass er in seiner Debütsaison abliefert?

Dann spricht Hoeneß eines der großen Probleme des Trainers beim FC Bayern München an.

-Ich denke auch, dass dieser Fall beweist, was passiert, wenn ein Trainer in Ruhe arbeiten kann. Glauben Sie mir, hier in Bayern werden die Trainer ständig entlarvt. In Leverkusen könne man sich auf das Wesentliche konzentrieren, fügt Hoeneß hinzu.

Thomas Tuchel kann das durchaus unterschreiben. Mit fünf Punkten Rückstand auf Bayer Leverkusen in der Bundesliga versinkt der Bayern-Trainer bei internen Besprechungen und den wöchentlichen Pressekonferenzen in einer „Das geht in die Fußballhölle“-Atmosphäre.

Aber wir glauben nicht, dass Xabi Alonso Glück hatte.